Reisen mit Homöopathie

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Immer wieder werde ich gefragt, welche homöopathischen Mittel in keiner Reiseapotheke fehlen sollten. Meine Antwort ist…”Es kommt darauf an.”

Ich weiss, dass ist die klassische Juristenantwort, oder? 😉

Es hängt aber tatsächlich einerseits von häufigen Beschwerden der Kinder und vom Vorwissen der Eltern ab.

Wenn ich auf Reisen bin, dann habe ich in unserem eigenen Reisekit immer 80+ homöopathische Mittel mit dabei. Auf diese Weise kann ich nicht nur meiner Familie, sondern auch eventuell Mitreisenden helfen.

Unsere eigene homöopathische Reiseapotheke stelle ich aber schon seit mehreren Jahren zusammen.

Anderen Eltern, die gerade erst Bekanntschaft mit der Homöopathie gemacht und vielleicht einmal Arnica und einmal Aconitum gegeben haben, empfehle ich weniger als 10 Mittel mitzunehmen - so können sie langsam mit dem Nutzen und den Charakteristika der einzelnen Mittel umgehen lernen.

Je besser man sich mit einzelnen Mitteln auskennt, desto effektiver kann man die Homöopathie auch einsetzen.

Hier sind also die meiner Meinung nach wichtigsten Mittel für eine einfache homöopathische Reiseapotheke.

Arnica für Verletzungen

Arnica ist das Standardmittel bei Verletzungen verschiedenster Art. Bei leichten Verletzungen wie blauen Flecken oder Kratzern sollte aber nicht sofort Arnica verabreicht gegeben werden - diese sind sehr häufig, v.a. bei Kleinkindern. Ein gesunder Körper kommt problemlos klar mit solchen kleineren Verletzungen. Ich empfehle für die Reiseapotheke die Potenz C200 - damit sind v.a. grössere Verletzungen zu behandeln z.B. ein Sturz vom Baum, ein Autounfalloder Sportverletzung.

Für alle übrigen Mittel der Reiseapotheke empfehle ich die Potenz C30.

Apis bei Bienenstichen und Allergien

Apis darf auf Reisen auf keinen Fall fehlen. Vielleicht hast du schon einmal den Namen dieses Mittels gehört? Apis ist das Hauptmittel bei Wespen- /Bienenstichen, und wird auch nach anderen Insektenstichen gegeben, solange der Stich folgende Zeichen aufweist: plötzliche hellrote oder rosa Schwellung, Rötung und Berührungsempfindlichkeit. Dementsprechend ist Apis auch ein sehr gutes Mittel z.B. bei allergischen Reaktionen, wo die Haut ebenfalls so aussieht!

Ledum bei Insektenstichen

Ledum wird ebenfalls nach Insektenstichen geben, wenn die Symptome nicht denen unter Apis beschriebenen entsprechen oder komplizierter sind, wie z.B. bei einer zusätzlichen eitrigen Entzündung. Ledum wird auch bevorzugt gegeben bei Zeckenstichen und Bissen von Spinnen, Tausendfüsslern etc. Du kannst es ebenfalls geben, wenn sich die Beschwerden nach 1 bis 2 Tagen nicht bessern.

Belladonna für hohes Fieber

Belladonna ist ein ebenfalls sehr bekanntes Mittel, das du für den Fall eines plötzlich auftretenden, hohen Fiebers mit dabei haben solltest. Am Besten wird Belladonna helfen, wenn das Kind sehr hohes Fieber mit hochrotem Gesicht, glasigen Augen sowie kalten Händen und Füssen hat. Es kann aber auch beim Sonnenstich gegeben werden, wenn die Symptome ähnlich sind, wie ich eben beschrieben habe. Belladonna kann auch sonst bei starken roten Schwellungen mit pochendem Schmerz gegeben werden (z.B. Nagelumlauf).

 
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Arsenicum album für Lebensmittelvergiftungen und Darmgrippen

Vielleicht hast du schon einmal im Zusammenhang mit der Therapie der Magen-Darmgrippe von Ars. album gehört. Tatsächlich kann es aber nicht nur bei der Darmgrippe, sondern vor allem auch bei Lebensmittelvergiftungen gegeben werden. Das kann auf Reisen vor allem ins Ausland immer mal wieder vorkommen und niemand will, dass es einem dann 1 Woche lang schlecht geht.

Cocculus bei Reisekrankheit

Dieses Mittel muss nicht jeder mit dabei haben. Aber: wenn Euer Kind im Auto, Flugzeug oder auf dem Schiff unter Übelkeit leidet, unbedingt ausprobieren! Cocculus ist das Standardmittel für Reiseübelkeit. Es gibt schon Fälle in denen andere, seltener gebrauchte Mittel, wie Tabacum oder Petroleum passender sind. Wenn aber bisher nichts anderes versucht wurde, dann ist Cocculus bei Übelkeit auf Reisen das Mittel der ersten Wahl. Falls Du weisst, dass Dein Kind im Auto immer erbricht, dann gib Cocculus am besten schon vor Beginn der Autofahrt. Wenn sich die Beschwerden nicht nach der ersten Dosis bessern, kannst du das Mittel 2 bis 3 Mal im Abstand von einer Viertelstunde geben.

Eine homöopathische Reiseapotheke ist so klein, dass sie in jede Tasche passt und du solltest sie für den Notfall immer bei dir haben.

Aconitum bei plötzlicher Krankheit

Weiter geht es mit Aconitum, einem der bekanntesten homöopathischen Mittel. Es ist eine gute Wahl bei jeglichen blitzartig (also: plötzlich, absolut unerwartet) auftretenden Beschwerden. Das klassiche Beispiel ist ein Kind, das mit nassen Haaren nach Hause kommt. Meist ist es irgendwo kalter Luft ausgesetzt gewesen und entwickelt noch am gleichen Tag Erkältungssymptome und hohes Fieber. Auch Symptome, welche nach einem Schock oder nach Erschrecken auftreten, werden mit Aconitum behandelt. Wenn dein Kind z.B. etwas im Fernsehen Erschreckendes im Fernsehen gesehen hat und dann nicht schlafen kann, kannst du ihm Aconitum geben.

 
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Nux vomica bei Überarbeitung

Nux vomica kennen viele Leute leider nicht, oder denken dass es etwas mit Erbrechen zu tun hat. Es ist ein wunderbares Mittel und nicht nur auf Reisen nützlich, sondern auch bei Erkältungen und allergischen Reaktionen. Klassischerweise wird es bei Beschwerden durch Überarbeitung und Stress gegeben - ein häufiges Problem heutzutage, oder? Ich denke dabei nicht nur an die Kinder, sondern auch an uns Eltern, die vor den Ferien noch bis zur letzten Minute gearbeitet haben, dann die Koffer packen und alles vorbereiten müssen…
Nicht wenige kommen dann am Urlaubsort an fühlen sich fix und fertig und wirken krank. Am liebsten würden sie im Bett bleiben. Hier geben wir Nux vomica. Ich habe es immer mit dabei, weil es in unserem stressigen Alltag ein sehr nützliches Mittel ist.

Ignatia bei Heimweh

Wir kommen langsam zum Ende unserer Liste. Ignatia gibt man bei Beschwerden, die durch einen Verlust ausgelöst werden. So ein Beispiel ist ein Kind, das am Reiseziel mit seinen Eltern angekommen ist, aber am liebsten wieder nach Hause will - also Heimweh hat. Es gibt Kinder, die Heimweh sehr stark empfinden, sogar wenn sie nur zur Oma fahren oder ins Lager mit ihren Freunden. Sie können es nicht ausdrücken, aber fühlen sich nicht gut, verhalten sich anders als sonst und sind launisch. Da kann Ignatia sehr hilfreich sein.

Pulsatilla bei Erkältungen

Pulsatilla ist ein sehr beliebtes Mittel für das Kindesalter. Man gibt es bei Erkältungen mit gelbem Nasenschleim, gelbem Augenausfluss usw. Wichtig ist hier der Allgemeinzustand: die Kinder sind jammerig, klammernd, wollen den Schoss der Mami gar nicht verlassen. Sie wechseln ständig ihre Meinung und wissen nicht, was sie wollen. Vielleicht passt es auch zu Deinen Kind, aber so oder so empfehle ich es bei Kindern im Alter bis zu 6 Jahren immer dabei zu haben. Falls dein Kind generell gar nicht so ist und sich auch noch nie so verhalten hat, kannst du aber darauf verzichten und stattdessen ein anderes Mittel einpacken, welches dir oder deinem Kind schon mehrmals geholfen hat.

 
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