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Verstopfung bei Kindern - Wie geht man damit um?

"In diesem Artikel befassen wir uns mit allen wirksamen Methoden, mit denen wir Verstopfung bei Kindern behandeln können."

Im ersten Teil dieses Artikels über Verstopfung ging es um das Verständnis der Ursache. Wenn du ihn noch nicht gelesen hast und in deiner Familie mit diesem Problem konfrontiert bist, empfehle ich dringend, diesen zuerst zu lesen. Ich beziehe mich auf Mythen und verschiedene seltsame Ideen, die über die tatsächlichen Ursachen und Gründe für Verstopfung im Umlauf sind. Ich halte das für sehr wichtig, denn das Verständnis geht immer der Behandlung und Heilung voraus.

Falls du parat bist, dann stürzen wir uns also direkt in die Materie!

1.Viel Flüssigkeit bei Verstopfung

Die allererste, einfachste und wichtigste Therapie ist es, regelmäßig ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung zu stellen. Es braucht genug Wasser, um einen ordnungsgemäßen Stuhlgang zu ermöglichen.

Und wenn ich Flüssigkeit sage, dann meine ich nicht Milch oder Limonade.

Es ist ratsam, normales, nicht zu kaltes Wasser zu trinken. Für Menschen mit Verstopfung sollte Wasser, das sie trinken, nicht kälter als Raumtemperatur sein.

Oft sagen wir besonders älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen: Aufwachen und mit einem ordentlich warmen Glas Wasser in den Tag starten... Du weißt schon, Wasser im Wasserkocher heiß machen und dann mit Leitungswasser mischen, damit es warm, aber trinkbar ist.

2. Pflanzenfasern bei Verstopfung

Du solltest ausreichend Ballaststoffe in die tägliche Ernährung deines Kindes einbauen. Ballaststoffe sind Teile von Pflanzen, die im Grunde genommen nicht verdaut werden und Flüssigkeit binden können. Dadurch entsteht eine Masse von Stuhl, die sich richtig durch den Darm bewegen und leicht ausgeschieden werden kann, ohne dass es... ähm, ein Problem ist.

In den meisten Supermärkten findest du viele Ballaststoffe in z.B. Form von Vollkornprodukten. Zum Beispiel gibt es Wasa-Knäckebrote oder ähnliche Marken, die ihr regelmäßig essen könnt. Alles, was aus Vollkornmehl hergestellt wird und wirklich viel Kleie enthält, ist in dieser Hinsicht sehr nützlich.

Dies gilt auch für Nudeln und andere Getreidesorten, also Vollkornnudeln, unraffinierten Reis, Schwarzbrot.

Ich meine nicht nur, morgens ein bisschen Müsli mit Haferkleie zu essen, obwohl diese auch Ballaststoffe enthalten. Es gibt viele Möglichkeiten, im Laufe des gesamten Tages dafür zu sorgen, dass eure Ernährung reich an Ballaststoffen ist.

Wenn jemand Vollkornmüsli zum Frühstück isst und den Rest des Tages mit Fleisch, Käse, Wurst und Weissbrot überbrückt, wird es normalerweise nicht viel bringen. Denke daran, bewusst einzukaufen und z.B KEIN weisses Toastbrot mit nach Hause zu bringen.

Wenn du beispielsweise einen Kuchen für deine Kinder backen möchtest, kannst du Vollkornmehl verwenden. Und das Haferflockenfrühstück (ich meine nicht so zuckerhaltige Müslis, sondern normale Haferflocken), sollte aus Vollkorn sein. Glücklicherweise wird heutzutage in den Supermärkten auch viel Vollkorn angeboten, in anderen Ländern findet ihr auch Instant-Haferflocken, die kaum helfen.

3. Früchte und Gemüse gegen Verstopfung

Wir machen weiter mit Obst und Gemüse, außer gekochten Karotten und unreifen Bananen. Beide können Verstopfungen noch verstärken. Besonders nützlich sind Äpfel, Birnen, Kiwis, Feigen, Aprikosen und Pfirsiche.

All diese Früchte sind auch in getrockneter Form sehr gut wirksam.

Es ist wichtig zu beachten, dass wenn ihr getrocknete Früchte esst, ihr etwas mehr Flüssigkeit benötigt. Getrocknete Aprikosen/ Pflaumen/ Feigen haben jede Menge Ballaststoffe und werden definitiv helfen, aber wie funktioniert das? Die Ballaststoffe quellen in feuchtem Umfeld auf und halten im Grunde genommen die Flüssigkeiten zurück. Sie schaffen so einen “reibungsloseren” Darmbrei, der einfacher ausgeschieden werden kann und so unser Leben erleichtert.

Tahina ist ein ebenfalls großartiges Produkt, das man besonders in Griechenland, im nahen Osten und inzwischen auch in unseren Supermarktregalen findet. Dieser Brei aus gemahlenem Sesam ist äußerst nützlich und enthält viele Ballaststoffe.

Es wurde zweifelsfrei nachgewiesen, dass Ballaststoffe eine sehr positive Wirkung auf die Verdauung haben und vor Krebs schützen können. Wir wissen ebenfalls, dass wenn die Qualität unserer Ernährung im Grunde genommen zerstört wird und wir anstatt hochwertiger Lebensmittel nur noch Fast Food, Toastbrot anstelle von richtigem Brot und leere Mehle zu uns nehmen, unser Darm unter einem Mangel an Ballaststoffen leidet.

Ich betone in all dem, dass sich die Ernährung unserer Kinder nicht von unserer eigenen unterscheiden sollte.

Dadurch sammeln sich Nahrungsmittel und Giftstoffe im Darm an, was dazu führt, dass er nicht richtig gereinigt wird. Das Risiko, dass sich Tumore entwickeln, ist dadurch deutlich höher. Sicherlich ist die Ernährung nicht der einzige Grund dafür, aber einer der Hauptgründe, die identifiziert wurden. Also tun wir allen etwas Gutes, indem wir auf eine ballaststoffreiche Ernährung achten.

Kleie bei Verstopfung?

Ich möchte hier nochmal eine Lanze für z.B. die Haferkleie brechen, da die normalerweise nicht so häufig konsumiert wird. Du kannst sie leicht in Bio-Läden finden und in verschiedenen Formen verwenden.

Kleie kannst du überall verwenden, wie zum Beispiel in Fleischbällchen, Suppen oder in eurem Frühstück. Kleie hat keinen besonders angenehmen Geschmack, nicht so lecker wie Hafer oder Weizen zum Beispiel. Deshalb verwenden wir sie nicht in großen Mengen, aber selbst eine kleine Menge, wenn sie regelmäßig in der Ernährung enthalten ist, kann sehr hilfreich sein.

4. Kräutertees für Kinder mit Verstopfung

Auch Kräutertees können bei Verstopfung helfen.

Aber Achtung, ich betone, dass ich speziell bei Kindern nie Sennesblättertee gebe, obwohl unsere Grosseltern das sicher gemacht haben. Sennesblätter sind zwar sehr wirksam, aber auch problematisch. Das heißt, einmal begonnen, kann man ohne den Tee gar nicht mehr auf Toilette gehen oder es braucht eine sehr lange Zeit der Entwöhnung.

Es gibt andere Kräuter, die zwar weniger stark wirken als die Sennesblätter, aber dafür unbedenklich sind, wie zum Beispiel Fenchel, Anis und Kümmel. Auch griechischer Bergtee, Kamille und Lindenblütentee können helfen. Sie haben milde verdauungsfördernde Eigenschaften, das heißt, sie unterstützen die Verdauung. Diese Kräuter findest du praktisch in jedem Supermarkt (mit Ausnahme des Bergtees) und du kannst sie regelmäßig verwenden, zum Beispiel beim Frühstück oder wenn die Kinder von der Schule nach Hause kommen. Mit etwas Honig versüsst werden sie vor allem in der kalten Jahreszeit gern getrunken.

5. Honig

Honig hat milde verdauungsfördernde Eigenschaften und ist auch aus anderen Gründen sehr vorteilhaft, besonders wenn er nicht wärmebehandelt wurde (roher Honig). Alle wirklich guten, dickflüssigen Honige von vertrauenswürdigen Imkern sind roh. Honig wird generell erst für Kinder ab dem 12. Lebensmonat empfohlen, da es in seltenen Fällen zu Botulismus (Vergiftung mit Botulinumtoxin produziert von speziellen Bakterien) kommen kann.

6. Pflanzenöle bei Verstopfung

Kaltgepresstes Olivenöl und Leinöl sind Öle, die du regelmäßig in eure Ernährung einbauen kannst, zum Beispiel über Pasta, Reis oder einfach im Salat. Beide Öle haben einen guten Geschmack 😋 und du brauchst nicht viel davon:

Wir reden hier von 1 Teelöffel bis 1 Esslöffel pro Tag. Sie helfen im Grunde genommen, den Darm zu schmieren, damit er besser "läuft" (und sie sind auch äußerst nährstoffreich!).

Das ideale Frühstück für verstopfte Kinder

Halte dich am besten mit der Milch zurück und gib wenn möglich keine Kuhmilch. Wenn du tierische Milch verwendest, ist Ziegenmilch ideal, am besten im Verhältnis 1:1 mit Wasser gemischt, damit es nicht zu viel wird. Wenn du Milch nicht unbedingt brauchst, kannst du dein Frühstück auch komplett ohne machen, indem du Haferflocken mit etwas Kleie in Wasser kochst. Du kannst einen halben Teelöffel gemahlenen Leinsamen hinzufügen (der ist auch sehr gut für die Verdauung). Kleine Stückchen Obst oder Rosinen geben eine interessante Geschmacksnote, und du kannst auch Zimt, Nelke und etwas Honig/Ahornsirup und einen halben Teelöffel Haferkleie oder Weizenkleie hinzufügen.

All das wird ein leckerer Brei, den du warm oder kalt servieren kannst. Im Winter bevorzugst du vielleicht warm, aber nicht alle Kinder essen das besonders gerne, vor allem wenn sie nicht an Porridge-Frühstück gewöhnt sind. Es ist alles eine Gewohnheit. Wenn du es regelmäßig und von frühem Kindesalter an zubereitest, gibt es in der Regel auch kaum Probleme mit der Akzeptanz 😉.

7. Gesunde Toilettengewohnheiten

Es klingt anfangs sicher ein wenig komisch, aber es ist SEHR, SEHR wichtig, dass du deine Kinder daran gewöhnst, ihren Darm zu respektieren und zu lieben und zu verstehen, dass, wenn wir uns nicht um unseren Bauch kümmern, wir Probleme haben können, und diese Probleme können zu Schmerzen, Unannehmlichkeiten, Arztbesuchen und verschiedenen anderen... unangenehmen Dingen führen.

Wenn wir unseren Darm pflegen, zahlt sich das gesundheitlich tausendfach aus.

Kinder sollten also immer auf Toilette gehen, sobald sie den Drang dazu verspüren.

Es ist auch für dich wichtig, nicht zu sagen: "Ist schon okay, halt's bis nach Hause aus." Als meine Kinder meinten: "Wir müssen dringend auf's Klo", hab ich wirklich alles gegeben, um irgendwo eine Toilette zu finden.

Nicht, weil ich dachte, dass wir uns schämen müssten, denn mal ganz ehrlich, es ist wahrscheinlicher, dass ein Kind das Pippi anhalten kann als das große Geschäft. Aber ich will den Kids beibringen, dass man das große Geschäft respektiert und dass es ein Bedürfnis ist, das wir so schnell wie möglich und so gut wie möglich befriedigen sollten.

Ich erkläre den Kindern auch, dass sie zweimal am Tag genug Zeit auf der Toilette verbringen und warten, bis das Kaka kommt. Am besten nach dem Frühstück und nach dem Mittag- oder Abendessen, damit sie genug Zeit haben und nicht sofort zur nächsten Aktivität rennen.

Achte darauf, wie bequem das Mädchen sitzt. Auf diesem Foto siehst du die (nahezu) ideale Haltung: Es wäre perfekt, wenn der Hocker noch ein wenig höher wäre.

8. Korrekte Sitzhaltung auf Toilette

Die Haltung auf der Toilette ist besonders wichtig, wenn dein Kind Probleme mit dem Stuhlgang hat und zu Verstopfungen neigt. Wir sagen, dass die beste Haltung ist, wenn die Knie höher als die Hüften sind, also etwa auf Höhe des Bauchnabels.

Das bedeutet, dass die Beine auf etwas Hohem ruhen müssen.

Besonders kleine Kinder sollten immer eine Sitzverkleinerung auf der Toilette haben, da sie einen sehr kleinen Po haben und sozusagen halb in die Schüssel hineinrutschen, was zu einer schlechten Position führt. Dadurch ist es sehr viel schwieriger, den Beckenboden zu entspannen. Das ist auch der Grund, warum kleine Kinder viel weniger Probleme mit Verstopfung haben, da sie noch auf dem Töpfchen sitzen, und dann, wenn sie auf die Toilette wechseln, fangen die Schwierigkeiten an.

Früher haben wir gesagt: Leg viele Telefonbücher vor die Toilettenschüssel, damit das Kind hoch genug sitzt. Die gibt's heute natürlich nicht mehr. Aber du kannst dir einen hohen Hocker von IKEA holen und je nachdem, wie das Kind wächst, tut es später auch niedriger Hocker, den auch Erwachsene benutzen können. Also nochmal, die Knie müssen höher sein als die Hüften. (Das nennt man auch Papageienhaltung, hab ich gehört 😉)

9. Richtige Kommunikation

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die richtige und ruhige Kommunikation. Ich habe ganze Familien gesehen, die sich wegen der Verstopfung des Kindes streiten. 😳

Es ist sehr wichtig, ruhig miteinander zu kommunizieren. Das kleine Kind ist nicht schuld an seiner Verstopfung und macht das auch nicht absichtlich. Natürlich kann es absichtlich den Stuhlgang zurückhalten, aber nicht, um uns zu ärgern oder weil es nicht auf uns hört, sondern weil es mehrmals Schmerzen hatte und nun eine echte Angst hat und auf keinen Fall auf Toilette gehen möchte.

Wenn wir diesen Kindern z.B. ein Abführmittel geben, wie zum Beispiel Movicol, dann lügen wir nicht, indem wir sagen: "Nein, nein, ich habe dir nichts gegeben." Wir sagen einfach die Wahrheit.

Kinder sind ja nicht dumm!

Viel besser ist es, wenn wir ehrlich sind: “Schau mal, hier hab ich das Movicol oder hier hab ich die Kleie reingetan, damit du besser auf Toilette gehen kannst und keine Schmerzen mehr hast. Die Kommunikation ist wichtiger, als du vielleicht denkst!

Wir sind ehrlich mit unserem Kind, das Kind schätzt unsere Ehrlichkeit und wird uns im Gegenzug auch helfen.

(Auch wenn es vielleicht mehrmals gesagt hat, dass es den Saft oder die Kleie nicht haben will.)

Es ist extrem wichtig, das kindliche Vertrauen nicht zu brechen, sondern zu sagen: "Ja, ich hab es dir aber reingetan und du musst es trinken, weil wir wissen, dass es dir sonst schlecht geht und dein Bauch wehtut. Wir wollen nicht, dass dein Bauch wehtut. Wir wollen, dass du besser auf die Toilette gehen kannst und weiches Kaki hast."

Immer wieder und immer wieder braucht es viel Geduld und Ausdauer. Manchmal gewinnen wir, manchmal lernen wir. Und wir gewinnen alle, denn wir kommunizieren unserem Kind, dass dies eine Herausforderung ist, die wir gemeinsam angehen werden.

10. Probiotika gegen Verstopfung

Besonders bei Kindern, die wirklich schlecht essen, sind Probiotika sehr wichtig. Ich habe Kinder gesehen, die mit Toast, Käse und so überlebt haben, mit Milchprodukten, Kuchen, Pasta und "Kinderjoghurts" (wenn man genau hinschaut, sind es Desserts und keine echten Joghurts).

Der Stuhlgang besserte sich dann, als wir ihnen normalen Joghurt mit etwas Honig gegeben haben, als wir auf richtiges Brot und frischere Lebensmittel umgestiegen sind und ihnen für einen Zeitraum von 2-3 Monaten auch Probiotika gegeben haben. Sie haben sich von selbst stabilisiert und es war kein großes Problem mehr.

Hier findest du einen Artikel, den ich zur gesunden Kinderernährung geschrieben habe. Er konzentriert sich nicht speziell auf Verstopfung, aber es werden auch probiotische Lebensmittel erwähnt. Da wir wirklich "sind, was wir essen", sollten wir darüber nachdenken, was wir jeden Tag in uns hineinstopfen.

11. Homöopathie bei Verstopfung

Falls du an einer homöopathischen Behandlung interessiert bist, empfiehlt es sich, mit einem professionellen Homöopathen zu sprechen, da in den meisten Fällen eine umfassende Anamnese des Kindes erforderlich ist. Für Eltern, die bereits mit der Homöopathie vertraut sind, habe ich hier die häufigsten Mittel bei Verstopfung zusammengestellt. Für alle, die Interesse, aber bisher keinen Kontakt mit der Homöopathie hatte, habe ich hier noch eine Buchempfehlung. Wenn du mit den Mitteln vertraut bist und das Bild passt, könnten deinem Kind die folgenden Homöopathika helfen:

Bryonia C30 bei:

  • Harten, großen, sehr trockenen Stühlen

  • Allgemeiner Trockenheit (Haut, Mund usw.)

  • Reizbarem Kind, zieht sich zurück

  • Sehr durstig nach kaltem Wasser

Nux vomica C30 bei:

  • Nach übermäßigem Essen, auf Reisen, unter starkem Stress

  • Häufigem und intensivem Stuhlgang

  • Starkem Pressen, aber ohne Erfolg

  • Verbesserung nach dem Stuhlgang (auch wenn nur wenig)

Silicea C30 bei:

  • Gefühl, dass "nicht alles rausgekommen ist"

  • großen Schwierigkeiten, den Stuhlgang zu entleeren

  • sehr hartem oder weichen Stuhl

  • starker Kälteempfindlichkeit

  • der Stuhl rutscht wieder zurück und verschmutzt die Unterwäsche

Sulfur C30 bei:

  • Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung

  • Vielen und übelriechenden Darmgasen

  • Reizung und Rötung des Popo

  • Nach der Einnahme von Antibiotika

12. Massage und Schröpftherapie bei Verstopfung

Die regelmäßige kreisförmige Bauchmassage mit neutralem Öl ist immer hilfreich bei Kindern mit Verstopfung. Noch effektiver ist jedoch die Behandlung mit Schröpfgläsern, die an bestimmten Stellen am Rücken und Bauch des Kindes angebracht werden. Es gibt spezielle Lektionen zur Verwendung von Schröpfgläsern im Rahmen des "Mami-heilt-Kurses". Weitere Informationen zu den Kursen, Anmeldungen, Gebühren usw. findest du HIER im Workshop.

13. Medikamentöse Therapie

Der Artikel ist nicht vollständig, ohne dass ich auch auf die medikamentöse Behandlung oder die Verwendung von "halb-medizinischen" Produkten eingegangen bin.

Zäpfchen und Einläufe (Akuttherapie)

In der Anfangsphase, besonders wenn ein Kind stark unter Verstopfung leidet, geben wir auch Glyzerin-Zäpfchen, Glyzerin-Mikroklistiere und Mikroklistiere mit anderen Substanzen, um zumindest die ersten Stuhlgänge zu erleichtern. Im Krankenhaus werden oft normale, größere Klistiere verwendet.

Die Idee ist jedoch NICHT, dies fortzusetzen. Es ist eine unangenehme Erfahrung für alle Beteiligten - für das Kind, die Eltern und uns Fachleute. Es handelt sich vielmehr um eine "Feuerlöscher-Aktion", um das akute Problem zu lösen und den Darm am Ende zu entleeren. Danach sollte die Behandlung mit Medikamenten wie Movicol oder Macrogol fortgesetzt werden.

Für den kurzzeitigen Gebrauch

Wir beginnen immer mit kurzwirksamen Medikamenten wie Duphalac, die rein abführend wirken und den Stuhlgang erleichtern. Diese geben wir jedoch niemals über einen längeren Zeitraum, da sie tatsächlich süchtig machen können. Ein Kind, das sich daran gewöhnt hat, nur mit Duphalac auf die Toilette zu gehen, hört nach 1-2 Tagen ohne Duphalac auf zu gehen. Verwende es also höchstens 2 Wochen. Länger nicht.

Langzeittherapie der Verstopfung bei Kindern

Movicol und Macrogol sind ähnliche Präparate. Sie sind keine Medikamente im eigentlichen Sinne, sondern können in der Apotheke gekauft werden. Es handelt sich um hydrophile (wasserbindende) Polymermoleküle, die etwas Ähnliches wie pflanzliche Ballaststoffe tun, aber etwas effektiver sind. Sie binden Wasser, erweichen den Stuhl und machen ihn etwas voluminöser.

Auf diese Weise ermöglichen sie dem Darm des Kindes, der an Verstopfung gewöhnt ist, eine bessere Funktion. Der Darminhalt kann besser transportiert werden und es entstehen besser geformte Stühle, die wiederum weniger Probleme für das Kind verursachen.

Der Zweck dieser Präparate besteht darin, sie über einen längeren Zeitraum anzuwenden, etwa 3 bis 6 Monate oder manchmal sogar länger, bis der Darm seine Überdehnung und fast träge Funktion aufgibt und wieder normal arbeitet.

Im Laufe der Zeit ersetzen wir dann Movicol, Macrogol usw. durch andere natürliche Mittel wie Flohsamen, Haferkleie, Leinsamen usw. und reduzieren allmählich die Dosierung des Präparats, bis das Kind es nicht mehr benötigt.

Diese Medikamente und Präparate können wir nicht für immer geben. Der Zweck ist es, sie zu verwenden, bis sich der Darm wirklich stabilisiert, das Kind vergisst, dass es Angst hatte, und wir gleichzeitig die Ernährung verbessern. Auf diese Weise unterstützen wir langfristig eine gesunde Darmfunktion, damit das Kind keine Schmerzen mehr hat. 😊

Besprich dies am besten mit deinem Kinderarzt. Neben dir kennt er/sie dein Kind am besten und kann dich beraten, wenn es um das Thema Verstopfung geht.

Ich möchte, dass dir eine Sache von diesem Artikel im Gedächtnis bleibt:

Es gibt keinen anderen Weg für dein Kind, den Teufelskreis zu durchbrechen, außer seine Ernährung und Toilettengewohnheiten zu verbessern.