Natürliche Mittel gegen Mücken und Mückenstiche
Mit der warmen Jahreszeit kommen auch die Mücken. Dann sind diejenigen zu beneiden, die nicht gestochen werden, oder die Stiche nicht bemerken. In diese Kategorie gehören meine Tochter und ich leider nicht. Wir passen eher in die “wacht mit Juckreiz und einer kirschgrossen Schwellung auf” Kategorie. Aus der Not heraus habe ich die verschiedensten Möglichkeiten ausprobiert, von den Mücken verschont zu bleiben und Stiche natürlich und effektiv zu behandeln.
Was Du über Mücken wissen solltest
Es gibt weltweit über 3000 verschiedene Mückenarten. Einige von ihnen sind für die Übertragung von Krankheiten wie Malaria, Denguefieber und Zika verantwortlich.
Ihre Eier legen sie auf Wasseroberflächen, wo diese auch überwintern. In ihren ersten beiden Entwicklungsstadien sind sie immer noch vom Wasser abhängig.
Mücken ernähren sich grösstenteils von Pflanzennektar und Früchten. Gestochen werden wir nur von weiblichen Mücken, die unser Blut als Proteinquelle für die Eiproduktion brauchen. Die Lebensdauer von weiblichen Mücken beträgt circa 2 Monate, die von männlichen sogar nur circa 10 Tage.
Mücken finden uns, egal wo wir uns aufhalten. Verantwortlich dafür ist das Kohlendioxid in unserer Ausatemluft, unsere Körperwärme und unser Körpergeruch. Aber auch dunkle Farben sowie Duft- und Aromastoffe in Kosmetika ziehen Mücken an.
Mückenmythen
Mücken werden vom Licht angezogen - Nein, sie stechen im Dunkeln genauso gut. Es sind Wärme, Gerüche und Kohlendioxid in unserer Atemluft, denen sie folgen.
Mücken stechen mehr Frauen - Auch das stimmt nicht ganz. Es werden mehr Männer gestochen. Sie merken es einfach weniger bzw. Frauen reagieren wegen ihrer dünneren Haut empfindlicher auf die Stiche.
Zigarettenrauch vertreibt Mücken - Das ist ebenfalls ein Irrglaube.
Mücken bevorzugen bestimmte Blutgruppen - Laut einigen Studien ist dies wahr. So sollen es die Insekten besonders auf Menschen der Blutgruppe 0 abgesehen haben.
Natürlicher Mückenschutz
Im Garten
Sorge dafür, dass es im Garten kein stehendes Wasser gibt. Die Wasserschale vom Hund sollte jeden Tag geleert werden, in die Untersetzer der Pflanzen kannst Du Kieselsteine legen und Regentonnen sollten so gut wie möglich zumindest mit einem dünnen Netz abgedeckt sein.
Helle und lockere Kleidung ist im Freien angesagt, wenn Du nicht gestochen werden willst, denn wie schon erwähnt, mögen die Mückenweibchen die dunklen Farben.
Starke Gerüche solltest Du vermeiden. Mücken können jeder Art von Schweissgeruch und auch künstlichen Aromen nicht widerstehen.
Calendula, Duftpelargonie, Zitronenmelisse, Basilikum, Zwiebeln, Lavendel, Katzenminze, Salbei, Rosmarin und andere aromatische Pflanzen im Garten halten die Mücken auf Abstand.
Beim Grillen halten einige Rosmarin- oder Salbeizweige auf der Kohle zusätzlich Mücken fern.
Du kannst auch Citronelladuftkerzen nutzen. Im Verlgeich zu geschlossenen Räumen wirken sie einfach im Freien weniger effektiv.
Im Haus
Netze an Fenstern und Türen halten schon mal eine Menge der ungebetenen Gäste aus der Wohnung fern. Noch besser bist Du, wenn Du auch Mosquitonetze über den Betten hast.
Citronellacremes oder -sprays halten die Mücken circa 1.5 Stunden fern. Effektiver ist ein Vernebler, in den Du einige Tropfen Citronellaöl geben kannst. Auch ätherische Öle anderer Pflanzen wie Lavendel, Schwarzkümmel, Teebaum oder Zitronenmelisse kannst Du versuchen.
Ein Mückenspray mit Citronella ist schnell hergestellt. Du brauchst dafür:
eine 100 ml Sprayflasche
40 ml Alkohol (mindestens 40%)
10 Tropfen Citronellaöl
60 ml abgekochtes Wasser
alles der Reihe nach in die Flasche geben und fertig!
Zitronensaft oder Apfelessig können im Gegensatz zu Zitronellaöl auch auf sensible Kinderhaut aufgetragen werden und bringen häufig sehr schöne Ergebnisse in der Mückenabwehr.
Elektrische Fliegenklatschen sind eine tolle Erfindung. Es gab Zeiten, da habe ich die Mücken mit einer zusammengefalteten Zeitung oder mit einem Kissen gejagt. Das hat mich aber ewig wachgehalten, da ich sie nicht beim ersten Mal erwischt habe und häufig hatte ich dann noch einen Blutfleck an der Wand oder auf dem Sofa.
Mückenfallen - wenn alles nichts hilft
Eigentlich will ich die Mücken nicht töten, sondern nur von mir fernhalten. Je nach Region treten die kleinen Biester aber in so grossen Zahlen auf, dass man gröbere (natürliche) Geschütze auffahren muss.
Mückenfalle Marke “Eigenbau” - Alles, was Du dafür brauchst, siehst Du im Bild oben.
schneide die Plastikflasche in der Mitte durch
vermische 1 Tasse lauwarmes Wasser mit 1/4 Tasse Rohrzucker
gib die Mischung in die Flasche und lasse sie abkühlen
vermische 1g Trockenhefe mit der Zuckerlösung
setze den oberen Teil der Flasche umgekehrt in den unteren Teil und befestige es mit Klebeband
Mücken werden von dunklen Farben angezogen. Du kannst die Flasche also noch mit schwarzem Papier umwickeln, oder schwarz spritzen. Lass die Flasche dann aber gut auslüften, ansonsten vertreibst Du die Mücken.
Die Hefe verarbeitet den Zucker und dabei entsteht Kohlendioxid, was die Mücken anzieht. Sie gehen in die Falle und bleiben im Wasser kleben. Die Falle produziert 1-2 Wochen kleine Mengen an Kohlendioxid, danach muss der Inhalt erneuert werden. Falls ihr nur mit wenigen Mücken zu kämpfen habt, ist das einen Versuch wert. Der Effekt ist nicht sehr gross, aber besser als gar nichts. VORSICHT: kein heisses Wasser verwenden, denn dann stirbt die Hefe ab.Mückenfallen mit Köder - Ich liiiiebe diese Fallen, wir haben seit fast 10 Jahren 2 Stück (mit CO2). Diese Fallen enthalten einen Köder mit menschenähnlichem Geruch und häufig auch noch einen separaten Anschluss für eine Flasche mit Kohlendioxid, um die Mücken anzulocken. Es werden nur Mücken angezogen und über einen Ventilator in die Falle gesaugt. Das System ist sehr effektiv aber leider auch überhaupt nicht billig. Je nach Leidensdruck muss jeder selbst entscheiden, ob sich die Anschaffung lohnt. Ich habe es jedenfalls nie bereut, wir haben Jahr für Jahr weniger Mücken um das Haus herum.
BTI - Das ist ein Eiweisskristall, welches aus dem bodenlebenden Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis (=BTI) gewonnen wird. Es wirkt nur auf Mückenlarven und kann in stehende Gewässer (Regentonne, Zisterne) in Form von Tropfen oder Tabletten eingebracht werden. Es tötet die Mückenlarven ab, indem es deren Darmzellen zerstört. Da die Auswirkungen auf andere Insekten noch ungeklärt sind, raten Umweltschutzorganisationen vom BTI-Einsatz ab.
Natürliche Therapie von Mückenstichen
Trotz aller Massnahmen werden wir natürlich trotzdem gestochen. Zum Glück gibt es natürliche Mittel gegen Mückenstiche.
Effektiver als manches Fenistil-Gel ist frisches Aloe-Gel, wir haben einige Aloe-Pflanzen herumstehen (Blatt aufschneiden, das innere Gel direkt auf die Stiche drauftun).
Direkt nach dem Stich kannst Du einen angefeuchteten Würfelzucker auf die betroffene Stelle drücken, um den Mückenspeichel osmotisch aus der Wunde zu saugen.
Auf jeder Wiese findest Du Spitzwegerich. Du kannst die Blätter zu einem Brei verreiben, auf den Stich auftragen und damit den Juckreiz lindern.
Basilikum oder Salbei aus dem Garten werden auf die gleiche Art verwendet.
Du kannst auch Backpulver mit lauwarmem Wasser vermischen und auf den Stich auftragen. Das wirkt abschwellend und stillt den Juckreiz.
Die Schwellung nach dem Mückenstich ist eine allergische Reaktion auf Eiweisse im Mückenspeichel. Diese Eiweisse sollen mit sogenannten Stichheilern unschädlich gemacht werden. Diese Stichheiler wirken am Besten, wenn sie sofort verwendet werden oder spätestens ein paar Minuten nach dem Stich. Sie sind wirksam, aber schmerzhaft.
Und übrigens - Kratzen macht alles nur noch viel schlimmer, auch wenn es so furchtbar juckt, dass Du kaum widerstehen magst…😣 Das Kratzen führt zu einer stärkeren Entzündungsreaktion und Schwellung. Wenn man gar nichts anderes da hat, ist sogar ein Eiswürfel hilfreich, um die erste Entzündungsreaktion zu hemmen.